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Effiziente Wildrettung per Drohne – zu jeder Tageszeit

Die Rettung von Rehkitzen vor der Mahd von Grünflächen wird mit immer größerem Erfolg durch neue Technologien unterstützt – sei es durch Jäger, Vereine oder den Landwirt oder Lohnunternehmer selbst, oder aber als Dienstleistung. Dabei lassen sich drohnengeführte Kamerasysteme nun durch eine Weiterentwicklung der Technik hocheffizient, schnell und einfach bei hoher Trefferquote über den gesamten Tag einsetzen.

Mit Beginn der Futtererntesaison rückt das Thema Wildrettung wieder verstärkt in den Fokus. Die in diesem Zusammenhang möglichen Schutzmaßnahmen werden nicht nur aufgrund des öffentlichen Drucks, sondern vor allem auch aus begründetem Eigeninteresse der Landwirte immer breiter angewendet. Denn einerseits führt das Vermähen von Kitzen nicht selten zu psychischen Belastungen, andererseits kann es beim unbemerkten Vermähen zu Eintragungen ins Futter und infolgedessen zu Botulismus nach der Verfütterung kommen.

Für die Wildrettung bieten sich verschiedene Möglichkeiten an – beginnend bei der Beratung durch den zuständigen Jäger, der Begehung der Flächen durch Jäger und Jagdhund über Vergrämungsmaßnahmen mit akustischen Signalgebern oder Geruchsstoffen bis hin zu thermischen oder optischen Scannern an Drohnen oder an den Mähwerken selbst. Wird direkt beim Mähen gescannt, so ist dies jedoch nur bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten möglich, damit dem Fahrer noch ausreichend Zeit zum Anhalten bleibt. Zudem ist stets die höchste Aufmerksamkeit und schnelles Reagieren des Fahrers gefordert.

Nahezu ganztägiger Einsatz möglich

Als Weiterentwicklung der im Projekt WILDRETTER unter Beteiligung von CLAAS erprobten Infrarottechnik steht nun ein drohnengeführtes Kamerasystem zur Verfügung, welches ein schlagkräftiges und teilautomatisiertes Scannen von Grünflächen ermöglicht. Das Set von thermal DRONES besteht aus einer DJI Mavic 2 Enterprise Advanced Drone mit hochauflösender Kamera für die digitale Bilderstellung sowie einer Auswertesoftware für mobile Endgeräte. Auf Wunsch können auch Sonderanfertigungen mit ausschließlich auf die Wildrettung ausgelegten Drohnen geliefert werden. Bei einer Überflughöhe von etwa 50m können pro Stunde 20 bis 30ha sicher gescannt werden. Dank der automatisierten Auswertung mit in mehrjährigen Versuchen erarbeiteten Algorithmen und der weitest gehenden Unabhängigkeit von Sonneneinstrahlung und Außentemperatur lässt sich die Technik nahezu den ganzen Tag über einsetzen, da Kitze von sonstigen thermischen Quellen wie Maulwurfshügeln dank spezieller Bildoptimierungsalgorithmen unterschieden werden können. Erfasste Rehkitze werden mit GPS Koordinaten versehen und können so anschließend durch den Landwirt, den Jäger oder Helfer entnommen und umgesetzt werden.

Erste Prototypen des neuen Kamerasystems wurden 2019 und 2020 erfolgreich in der Praxis erprobt. Dabei konnte jede Drohne im Schnitt etwa 50 Rehkitze lokalisieren, die daraufhin erfolgreich gerettet wurden. Damit ist die Technik derzeit die effektivste am Markt.

Technik wird gefördert

Lohnenswert ist die drohnenbasierte Technik vor allem für Maschinenringe, Maschinengemeinschaften, Lohnunternehmen, Großbetriebe sowie anderweitige landwirtschaftliche Dienstleister und Beratungsunternehmen. Dort wo kleinere Betriebsgrößen vorherrschen, sollte die gemeinsame Anschaffung durch mehrere Betriebe in Erwägung gezogen werden. Die thermalDRONES Technik ist in Deutschland für gemeinnützige Vereine förderfähig. Informationen dazu finden sich auf www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Rehkitz/Rettung_node.html

Zusätzlich Mähstrategie anpassen

Auch bei kontrollierten und geräumten Wiesen empfiehlt CLAAS, die Mähstrategie anzupassen und dadurch weiteren Wildtierarten sichere Fluchtwege zu ermöglichen. Als praktikabelste Strategie hat sich dabei die Teilung von Flächen mit Anschnitt in der Mitte und dem Arbeiten hin zu den Flächengrenzen erwiesen. Sollte die Fläche an einer vielbefahrenen Straße liegen, so sollte von der Straße beginnend in die Fläche hinein gemäht werden. Zudem hat es sich als hilfreich erwiesen, die Flächen am Vorabend anzumähen, Dadurch wird der Lebensraum so verändert, dass der Fluchtinstinkt bereits angeregt wird und Muttertiere ihre Kitze in vielen Fällen aus der Fläche führen. Dafür sollten angrenzend ausreichend geschützte Ablagemöglichkeiten für die Kitze zur Verfügung stehen.

Quelle: CLAAS